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Sind kompatible Druckerpatronen die Alternative?
Ein Gang durch den Elektronikhandel kann interessante Details zutage fördern. So etwa, dass ein Tintendrucker im Vergleich mit den dazugehörigen Patronen sehr preisgünstig ist. Die Kartuschen selbst scheinen aber immer teurer zu werden. Es überrascht nicht, dass viele Verbraucher daher auf die kostengünstigen kompatiblen Modelle umsteigen. Zwar warnt die Industrie vor diesem Schritt, doch fragt sich, ob das überhaupt möglich ist.
Lassen sich fabrikfremde Toner in einen Drucker einbauen? Wie ist anschließend die Qualität der Bilder und Briefe beschaffen? Vor allem aber, wie kommen die günstigen Preise zustande und worauf sollte letztlich beim Kauf geachtet werden? Es mag einfach sein, den Drucker nebst den Druckerzubehör im Fachhandel zu erwerben – nur wenigen Nutzern ist aber auch das Glück beschieden, damit zufrieden zu sein.
Der Drucker als Zugabe zur Tinte
Wer sich einen neuen Drucker erwerben möchte, sollte nicht betrübt sein. Mit hohen Ausgaben ist hierbei nicht zu rechnen. Selbst bei einer guten Qualität des Gerätes ist dieses im niedrigen bis mittleren Preissegment angesiedelt. Das liegt vorrangig an der Strategie der Verkäufer. Sie generieren die hauptsächlichen Einnahmen nicht über das Veräußern der Geräte, sondern über das benötigte Zubehör. Sicherlich wird jeder Endverbraucher leidvoll wissen, dass er im Laufe der Jahre für die Patronen deutlich mehr Geld investiert hat, als für den Printer selbst.
Ein vorheriger Vergleich lohnt sich also. Mögen sich viele Drucker im Test auch wacker und auf gleichem Niveau schlagen – die Unterschiede stellen sich dafür gewiss beim Kauf der Toner ein. Diese können in ihren Kosten, der Druckqualität, der Füllmenge und damit verbunden in ihrer Haltbarkeit erhebliche Differenzen aufweisen. Nachfolgend soll ein knapper Überblick über die preisbildenden Eigenschaften erfolgen sowie die Frage gelöst werden, ob kompatible Kartuschen tatsächlich das halten, was sie versprechen.
Lassen sich kompatible Patronen problemlos nutzen?
Viele originale Toner verfügen über eine kleine Platine, die an der Unter- oder Rückseite angebracht ist und passgenau in ein Gegenstück des Druckers greift. Dieser kann damit wertvolle Informationen erlangen und gegebenenfalls an den Computer weiterreichen. Umfasst sind etwa die Füllmenge, das Haltbarkeitsdatum und vergleichbare Auskünfte. Über viele Jahre hinweg war es den Herstellern kompatibler Kartuschen nicht oder nur geringfügig möglich, diese Platinen zu kopieren.
Da das Problem gegenwärtig aber gelöst ist, wird der Drucker einen originalen von einem baugleichen Toner nicht mehr unterscheiden können. Das ermöglicht dem Verbraucher die Option, dass er beide Formen verwenden kann, ohne die Funktionalität seines Printers zu beeinträchtigen. In der Nutzung ergeben sich sowohl kurz- als auch langfristig nahezu keine Differenzen. Oder doch zumindest keine, die für den Laien erkennbar wären. Es ist somit im Regelfall möglich, kompatible Patronen einzusetzen und damit ohne Einbußen der Qualität die gewünschten Druckaufträge durchzuführen – sowie in diesem Rahmen auch bares Geld zu sparen.
Die Tinte verstopft die Düsen nicht
Ein Hauptargument der Hersteller für Drucker und Tintenpatronen liegt aber dennoch darin, dass die preisgünstige und – das sei unterstellt – minderwertige
erhebliche Unterschiede zu den Werksabfüllungen aufweist. Darauf wird später noch einzugehen sein. Nicht ganz unerheblich ist dennoch das Verhältnis zwischen der Trägerflüssigkeit und den enthaltenen Farbpartikeln. Die Düsen des Druckers sind für eine ganz bestimmte Flüssigkeitsstruktur der Tinte ausgelegt, die weder übertroffen noch unterschritten werden darf.
In dem einen Fall könnten sich Verstopfungen der Druckköpfe einstellen, im anderen Falle würde die Farbe aus diesen heraustropfen. Die Herausforderungen beim Nachbau kompatibler Patronen liegen somit in dem Erfordernis, die Tinte in etwa mit den vergleichbaren Eigenschaften wie beim Original anzumischen. Gerade in diesem Punkt haben die Anbieter der kostengünstigen Kartuschen innerhalb des letzten Jahrzehnts aber erhebliche Fortschritte gemacht. Auch hier kann also verkündet werden: Die Farbe schadet dem Drucker regelmäßig nicht. Ein Defekt der Düsen wird sich bei ordnungsgemäßem Gebrauch daher nicht einstellen.
Äußerlich gleich – innerlich auch?
Wodurch trennen sich eigentlich die Patronen? In deren Beschaffenheit gibt es nur zwischen den einzelnen Typen und Modellen wesentliche Unterschiede. Baugleiche Toner, die ausschließlich für den Einsatz in einem bestimmten Drucker hergestellt wurden, verfügen demgegenüber stets über die gleichen Maße hinsichtlich der Höhe, der Länge und der Breite.
Ebenso beim Gewicht sowie den Abmessungen kleinerer Anhängsel. Für den Laien sind die originalen von den kompatiblen Kartuschen gleicher Baureihe daher mit bloßem Auge nicht erkennbar. Nicht ganz unwichtig gestaltet sich jedoch die Frage, wie das Innenleben beider Formen beschaffen ist. Und genau hier liegt jene Besonderheit, die später nicht alleine ein erhebliches Kriterium für den Preis darstellt, sondern die sich zugleich auf die Qualität der Bilder auswirken kann.
Originale Patronen geben ihre Farben über einen Schwamm an die Druckerdüsen weiter, während kompatible Toner mit dem Unterdruck im Tintencontainer arbeiten. Letztgenannte Möglichkeit spart Arbeitskräfte und Material – denn das kleine Stück Schwamm, das gerade einmal einen Quadratzentimeter misst, muss auf Millionen von Patronen umgerechnet werden.
Unterschiede in den verwendeten Materialien
Sowohl die originalen als auch die kompatiblen Patronen ähneln also sich in ihrer Bauweise. Wie bereits aufgezeigt, kommt es dort nur selten einmal zu Differenzen. Dennoch können sich beide Formen hinsichtlich der Haltbarkeit, der Druckqualität oder des Verbrauchs unterscheiden. Das liegt vor allem an den eingesetzten Werkstoffen, die ihrerseits über bestimmte Eigenschaften verfügen. Gerade hochwertige Kartuschen setzen regelmäßig auf solche Materialien, die eine lange Lebensdauer besitzen und die somit eine wiederholte Befüllung des Toners im Werk gewährleisten. Preiswerte und kompatible Modelle werden dagegen eher zum einmaligen Einsatz vorgesehen.
Entsprechend anfälliger ist der Kunststoff, der – eine lange Nutzung vorausgesetzt – häufiger mit der eingefüllten Tinte reagiert und deren Beschaffenheit beeinflusst. So kommt es etwa zu farbigen Abweichungen oder einer geringeren Qualität der Bilder. Wer also häufiger Farbfotos, Urkunden, hochwertige Dokumente und Ähnliches aus dem Drucker bezieht, wird dabei folglich erhebliche Unterschiede feststellen können, die den Gesamteindruck trüben.
Die Tinte drückt den Preis
Ein weiteres Merkmal neben den eingesetzten Materialien liegt in jener Flüssigkeit, mit der die Toner befüllt sind. Tinte ist nicht immer gleich Tinte. Bereits die Reduzierung der Farbpartikel um wenige Prozent senkt die Produktionskosten erheblich. Denn das gleichzeitige Anheben der Trägerflüssigkeit, die stets bedeutend kostengünstiger ist, kann als Ersparnis an den Endverbraucher weitergegeben werden. Dieser wird zumeist nicht erkennen, welche Qualität seine Druck-Erzeugnisse besitzen.
Viele Schriftstücke oder Bilder werden gegenwärtig für den kurzfristigen Gebrauch hergestellt. Zu denken wäre an Briefe, Kochrezepte oder Ähnliches – die Lebensdauer ist hier also auf wenige Tage oder Wochen beschränkt. Insofern wird kein Unterschied zur preiswerten Tinte feststellbar sein. Wer aber als Künstler agiert oder Fotos ausdrucken und an diesen auch in vielen Jahrzehnten noch seine Freude haben will, sollte bei den verwendeten Farben nicht sparen. Ansonsten drohen böse Überraschungen.
Fazit: Preiswerte Patronen erfüllen ihren Zweck
Bei einem üblichen Verbrauch, der stets im Ausdrucken von Briefen, Bildern oder anderen Schriftstücken mit begrenzter Haltbarkeit liegen wird, sind die Unterschiede beider Tonerformen weitgehend marginal und somit nicht erkennbar. Denn wer will schon hochwertige Tinte auf ein Blatt Papier bannen, das nach wenigen Tagen ohnehin in den Reißwolf wandert? Hier empfiehlt es sich also, auf die Kosten zu schauen und eher einmal Nachbildungen der originalen Kartuschen zu erwerben.
Je nach Hersteller und Händler können diese lediglich zehn bis 20 Prozent des ursprünglichen Preises aufweisen. Müssen hingegen häufiger hochwertige Schreiben angefertigt oder Fotos gedruckt werden, die eine lange Haltbarkeit besitzen sowie möglichst farbecht sein sollen, führt an den originalen Patronen leider doch kein Weg vorbei. Sie alleine gewährleisten es, dass die Tinte auch in 20 oder 30 Jahren noch genau dort sitzt, wo sie hingehört – nämlich auf einer schönen Erinnerung, einem wichtigen Dokument oder vielleicht dem ausgedruckten Tagebuch.
Als mein Drucker kaputt ging (noch in der Garantiefrist!) wurde mir die Garantiereparatur verweigert mit der Begründung, ich hätte nicht immer Originalpatronen verwendet. Für meine Bedürfnisse würden nach obigen Ausführungen die preiswerten kompatiblen Patronen reichen – aber ich will nicht noch mal meine Garantie verlieren! Oder gibt es einen anderen Weg?